Ich bin ein Riese, grösser als alle Planeten. Kleinere Planeten, die mir über den Weg fliegen, schnappe ich mir und knacke sie im Mund klein wie Chips oder Snacks. Man kennt und fürchtet mich als schwarzes Loch.
So fliege ich durch die Galaxien und schlage mir den Wanst voll. Ich lasse es mir gut gehen, schlürfe die Milch verschiedener Milchstrassen, während ich in mehreren Sonnen gleichzeitig bade. Wenns kalt wird halte ich mir ein paar davon als Wärmequelle in meinem Wohnzimmer.
Aus einem eisernen Planeten schmiede ich mir eine Pfanne. Zunächst haue ich den Planeten flach zu einer dünnen Eisenplatte. Solange die Platte noch heiss ist, hämmere ich mit der Faust eine Kuhle hinein, damit eine Bratpfanne oder als Alternative ein Wok entsteht, wenn ich die gerade Fläche nicht ganz hinkriege. Es kommt auch nicht darauf an, wie plan die Pfanne ist, denn ich erhitze das Bratgut sowieso am offenen Feuer einer Sonne. Eine flache Herdplatte habe ich nicht.
In die Pfanne hinein knacke ich kleine, süsse Planeten mit harter Kruste und mit Eigelb drin, so wie die Erde etwa. Die Pflanzen auf der Oberfläche garen gleichzeitig mit den Tierchen und bilden ein schmackhaftes Curry mit Ei. Ich schnappe mir einige Kometen oder Satelliten aus dem Äther, denn diese sind würzig, zerkrümele sie über der Sosse zwischen den Fingern und würze so meine köstliche Speise.
Schmackhafte Erden zu finden oder andere noch lebende Planeten, das ist die Herausforderung, die sich mir als Jäger und Sammler stellt. Die Planeten fliehen alle von einer Richtung aus, vom Ursprung aus in die Weiten des Alls hinaus, so weit sie können und immer weiter. Da muss ich schnell sein, um sie einzuholen.
Früher war alles noch eng beieinander und ich konnte mir die Planetchen aus den Stand heraus pflücken. Heute stosse ich mich an einer grossen Sonne ab und tauche durch die Unendlichkeit, schwinge mich nahe an einen anderen Planetenriesen oder ein schwarzes Loch heran, um die Anziehungskräfte zu nutzen und noch mehr Schwung zu holen. Es dauert heute zwar ein wenig länger, aber ich habe mir eine Technik antrainiert, sodass es Spass macht die schmackhaftesten Planeten zu jagen und dabei zwischen den Galaxien hin und her zu turnen.
Mein Ziel ist es, so viele lebende Planeten wie möglich zu jagen und zu verspeisen, um selbst immer mehr wachsen zu können und stärker zu werden, solange, bis es nichts anderes mehr gibt. Es behagt mir nämlich gar nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass es etwas anderes geben könnte, das über mich tuschelt, Gerüchte über mich verbreitet, oder sogar willkürlich über mich urteilt.
Ich möchte, dass wir in Zukunft alle in Frieden leben, als ein riesiges Ding ohne Ängste, ohne Unberechenbares, und das Ding bin ich selbst.
Text "Das ist der grösste Wahnsinn!" auf der Homepage#
Traum